Senf Fluoreszenz
In meinem Artikel „Wasabi – echtes von unechtem unterscheiden” habe ich die Fluoreszenz von Senf erwähnt. Peter Meier berichtete dann in einem Kommentar, sein Senf würde nicht fluoreszieren. Grund genug, der Sache noch mal gründlich auf den Grund zu gehen.
Versuchsanordnung
Ich habe normalen Senf mit Essigester (Nagellackentferner) verrieben. Du solltest ein polares Lösungsmittel verwenden, aber kein Wasser, da es hier oft zu einer unvorteilhaften Wechselwirkung zwischen dem Dipolmoment des Fluorophors und im Wasser induzierten Dipolen / Dipolmomenten kommt.
Vom Senf habe ich dann etwas klaren Essigester-Extrakt abpippetiert und mit etwas frischem Essigester verdünnt.
Das Extrakt habe ich in ein kleines Fläschchen gefüllt und von unten mit UV-Licht bestrahlt (LED Federal 3535 UV, rund 400 nm). Die Fluoreszenz ist überraschend schwierig zu fotografieren, deswegen habe ich mit einem selbstgebauten mini Webcam-Spektrometer noch ein Spektrum aufgenommen um sicherzugehen, dass wirklich Fluoreszenz vorliegt.
Ergebnis
Spektrum der UV-Led
Zuerst habe ich mal die UV-LED vermessen, damit ich sie hinterher im leuchtenden Senf auch wiedererkennen kann. So sieht das aus (erwartungsgemäß relativ schmalbandig):
Und jetzt der Senf
Der Haken an der Sache ist, dass sich der Farbton nicht gut fotografieren lässt, irgendwie klappt das mit dem Weißabgleich nicht optimal. Ich musste in Photoshop ein bisschen nachhelfen, damit der Farbton genau mit dem wirklichen Farbton übereinstimmt. Glücklicherweise gibt es noch das Spektrum als Beweis.
So leuchtet der Senf:
Und so sieht das Spektrum dazu aus. Ganz vorne, bei 409 nm siehst du die UV-Led, die durch Lichtstreuung in das Spektrometer gelangt. Dahinter die Fluoreszenz von mindestens drei Substanzen im Senf, die fluoreszieren.
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