Die goldene Regel für Klebeverbindungen
by Dr. Stack van Hay | 11. April 2013 11:52
Jede Klebeverbindung hält besser, wenn sie ordentlich hergestellt wird. Hier am Beispiel eines Sportschuhs.
Die goldene Regel: S-S-S
Für jede Klebeverbindung gilt immer:
- Säubern
Die Klebestelle muss absolut fettfrei sein und lose Reste von altem Klebstoff, lose Stücke der Sohle etc. müssen entfernt werden. Wenn Du auf alten Kleber einfach neuen draufpappst (im Prinzip geht das) erhältst Du im Endergebnis eine Klebestelle, deren Festigkeit von dem schwächsten der beiden Kleber bestimmt wird.
- Schmirgeln oder Schleifen
Vergrößert und aktiviert die Oberfläche. Die durch das Schmirgeln entstandenen Verletzungen der Oberfläche sind frisch, d.h. es gibt keine Oberflächenfilme von Weichmachern, die Oberfläche ist noch nicht oxidiert oder belegt und es haftet kein Schutzfilm oder Reste von Formtrennmitteln an den frischen Riefen. Zusätzlich vergrößert sich die Oberfläche. Bei gleichem Klebstoff und gleicher Verarbeitung hat deswegen die geschmirgelte Oberfläche eine ungleich bessere Haltbarkeit.
Sehr gut, wenn auch etwas riskant, ist es auch Kunststoff-Oberflächen kurz mit einer Lötlampe oder einem Bunsenbrenner anzuwärmen, dadurch entstehen an der Oberfläche sehr reaktive und damit klebeaktive Verbrennungen.
- Spannen
Jede Klebeverbindung muss immer gespannt werden. Der Klebstoff wird dadurch in die kleinen Verletzungen und Riefen aus dem vorhergehenden Schritt eingepresst, gleichmäßiger und dünner. Je mehr Spannung Du auf die Klebestelle bringen kannst, desto fester und haltbarer wird die Klebeverbindung.
Eine Warnung noch: Viele Klebstoffe sind erstaunlich gefährlich. In Klebstoffen sind noch Substanzen erlaubt, die ansonsten längst verboten sind und nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen. Besondere Risiken gehen von krebserregenden Lösungsmitteln und sensibilisierenden Komponenten aus.
So viel zum obligatorischen Gerede. Hier noch ein Video in dem ich die Schritte am Beispiel eines Sportschuhes zeige:
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